20. März 2005, Frühlingsanfang | ||||
Unterm Schnee im März schlägt ein warmes
Herz. Der Frühlingsanfang fällt dieses
Jahr auf einen Sonntag. Noch am Mittwoch war Schnee überall. Sechs Wochen
lag Götzendorf unter einer geschlossenen Schneedecke. Am Donnerstag stieg
das Thermometer auf + 18° C, nachts blieb es bei 8° C. Der
Frühling hat in den Kalender geblickt und wollte wohl pünktlich sein. Ob
seine Boten Schritt halten können, war für uns am Sonntag die Frage.
Der Morgen begann mit - 1° C noch frostig. Der Himmel blieb herbstlich
bedeckt, und doch fanden wir unsere wilden Frühlingsblumen schon
wach, vom warmen Dauerregen des Samstags noch benetzt. Voriges Jahr waren sie schon ein Stückchen weiter. Vor
zwei
Jahren hielten sie die Frist
gewissenhaft ein.(Bauernregel) In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, gab es schöne Bräuche, und die Städte beschäftigten Türmer. Diese waren angewiesen, nach den nahenden Störchen im Frühling Ausschau zu halten. Erblickten sie diese Frühlingsboten, so war er "anzublasen". Dafür bekam der Erstentdecker im Ratskeller einen Ehrentrunk kredenzt. In Gegenden ohne Störche soll das erste Veilchen als Frühlingskleinod gedient haben. Wer als Erster eines beim Türmer ablieferte, bekam, so wird berichtet, ebenfalls einen Ehrentrunk. In Götzendorf kommen die Veilchen nach unseren Beobachtungen immer später als die oben abgebildeten Frühlingsboten, die wir am 20.03. fristgerecht fanden. Störche hat es im Dorf wohl nie gegeben, dafür ist die 450 m hohe Juralandschaft zu trocken. Doch einen anderen, unangenehmen Boten kämmte Liesel an diesem Sonntag nach unserem Streifzug Lyska aus dem Fell: die erste Zecke (Ixodes ricinus), der gemeine Holzbock. Wer kredenzte ihr dafür einen Ehrentrunk? | ||||
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Alle Bilder wurden mit einer
IXUS 500 aufgenommen.
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